Page 7 - KnallFrosch_2023
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20. Jahrgang 2023                                                                                     7



        Kalter Café Fédéral am Bundesplatz




































        Ach, wie urban geht es doch heute   Kriens auch noch etwas für die   tens ins Legislaturprogramm 2027   müssen sich wohl die auch hartge-
        auf dem Bundesplatz zu und her.   Bodenstürmer in der Stadt auf die   bis 2031 aufgenommen wird.  sottensten Café-(Féderal)-Fans ein-
        Autos suchen den Weg durch das   Beine stellen will. Und der frühere             gestehen: Alles kalter Ka ee und
        Strassenwirrwarr, Velofahrer drän-  grüne Grossstadtrat Adrian   Doch eines ist jetzt und heute   ausser Spesen nichts gewesen.
        gen sich dazwischen, Fussgänger   Schmid hat endlich wieder ein   schon klar: Wenn es in diesem ber-  Zumindest die Stadtkasse wird’s
        suchen eine Lücke. Ein Ärgernis   Sujet gefunden, mit dem er sich   nischen Höllentempo weitergeht,   freuen.
        sondergleichen und das seit Jah-  lokal pro lieren und sich damit zu
        ren. Und seit Jahren wird auch   Medienpräsenz verhelfen kann.
        nach Lösungen gesucht und Geld                         SP und Grüne reiben
        verpu t,  für  nichts.  Doch  end-  Salz statt Zucker
                                   im Ka ee
        lich ist die Idee der Ideen gebo-  Wen wundert’s, dass der Quartier- sich schon jetzt die Hände
        ren: Ein Café soll es werden. Und
        Fédéral soll es heissen, wie in   verein für dieses Projekt gerade-
        Bundesbern. Dort, wo heute Trafo-  steht, auch  Stadtrat Adrian   Einst hatten die Parteien ein Pro-  schiedlich, beteuern die Partei-
        station und  WC-Anlagen stehen,   Borgula und das Stadtparlament    l. Die SVP gegen Ausländer, die   strategen. So kann es passieren,
        sollen morgen heisser Ka ee und   stimmen unisono zu. Und auch   Freisinnigen für die  Wirtschaft,   dass die Grünliberalen einen Sitz
        frische Gipfeli genossen werden,   Finanzdirektorin Franziska Bitzi  die Mitte, einst auch CVP geheis-  der SVP verdanken oder umge-
        und erst noch mit Blick auf das   freut sich:  Wieder ein sinnvolles   sen, für die Familie, die Grünlibe-  kehrt.
        Verkehrschaos,  untermalt  mit  Projekt, um die hohen Ertrags-  ralen für irgendwen. Und jede
        harmonischem Motorenlärm und   überschüsse abzubauen. Denn   Partei zog allein, zu zweit oder   Ob solcher Arithmetik geht ver-
        fein parfümiert mit frischen Ab-  wer das Geld hat, soll es auch aus-  maximal zu dritt in den  Wahl-  loren, dass das schon einmal
        gasen.                     geben, ob es nun Sinn macht oder   kampf. Denn die SVP passt zu   danebenging. Als sich vor eini-
                                   nicht. Einzig der Kanton könnte   den Grünliberalen oder der Mitte   gen Jahren die damalige CVP
        Medienpräsenz              diesen Schildbürgerstreich noch   wie eine Faust auf das Auge.  im zweiten Wahlgang der Stadt-
        für Ex-Grossstadtrat       stoppen.  Denn  die  Strassen  am                     präsidentenwahl mit der SVP
        So soll dieses neu geschnürte   Bundesplatz gehören ihm und er   Alles nur Wahltaktik?  verbündete, um den Sitz des an-
        Pärkli dem Luzerner Volk schmack-  hat schon längst kundgetan, dass   Im  nächsten  Jahr  wird  alles an-  geschlagenen  Stefan  Roth zu
        haft gemacht werden. Erfunden   er den Platz neu planen möchte.   ders sein: Die vier «bürgerlichen»   retten. Lachender Erbe war der
        hat solcherlei Unsinn  Architekt   Und das braucht, man weiss es   Parteien  nden sich bei den kan-  Sozialdemokrat  Beat Züsli. Und
        Iwan Bühler. Seine helle Freude   zur Genüge, viel, ganz viel Zeit. So   tonalen  Wahlen in einer Listen-  bereits reiben sich die SP und
        daran hat auch  Toni Bucher, der   kann es gut sein, dass der Kanton   verbindung. Alles nur Wahltaktik,   die Grünen die Hände. Denn sie
        neben  der Pilatus-Arena  mit  dem   Salz statt Zucker in die Ka eetas-  um ein Restmandat zu erobern?   glauben, dass sich die Geschichte
        zu  hoch  geratenen  Hochhaus  in   sen streut und das Projekt frühes-  Sonst sind wir ganz, ganz unter-  wiederholt …
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