Page 14 - 2020_Knallfrosch
P. 14

AGLOSUMPF

        17. Jahrgang 2020                                                                                       23










































        Beklagenswertes Rainbuch im Rontal                                      einer  «Begleitkommission  mit  Vertretungen
                                                                                aus Parteien,  Kommissionen, Gewerbe, Kir-
                                                                                che und Bevölkerung», etwas Balsam auf die
                                                                                wunden Seelen schmiert. Mit dem Adler im
        Die Bewohner auf der Terrasse       ren? Die einen mutmassen nicht aktualisierte   Horst soll drum herum ein gemütliches Dorf-
        hoch über Ebikon haben es nicht     – neudeutsch up dateted – Navis. Andere glau-  zentrum entstehen. Hilfe komme aus Obwal-
                                            ben die Chauffeure, getrieben von der Stech-
                                                                                den. Beberli  Bau verfüge  ausreichende  über
        einfach. Geplagt vom Verkehr, an    uhr des Chefs, weichen dem Stau im Loch mit   Wissen und Energie für die Umsetzung.
        Gängelband der ÖV-Lobby und jetzt   der Fahrt über den Hoger aus. Wie auch im-
        noch das ...                        mer! Stau(nen) ist nun angesagt über die die
                                            seit Dezember geltende  ÖVau-Anbindung
        Der Beginn der Leidenszeit liegt weit zurück.   für Buchrain. Keine direkte Bus-Verbindung
        Jahrzehnte,  ja  gefühlte  Jahrhunderte  lang,   nach Luzern und dann erst noch ein paar hun-
        kämpften  tapfere Buererinnen  und Buerer   dert Meter Distanz bis zum 1er, da kocht die
        um einen  Autobahnanschluss. Der  Tunnel   Busfahrerseele über. Varianten und Schleifen,
        wurde dann nach langer Wartezeit und vielen   neue  und  provisorische  Haltestellen  – alles
        Sitzungen,  Schweisstropfen,  parlamentari-  wird durchgekaut, geprüft, verworfen in Be-
        schen  Vorstössen,  politischen  Hürden  –  ach   tracht gezogen! Ob die semi-endgültige Ent-
        Sie  wissen  ja  selber  wie  das läuft  –  endlich   scheidung verhebt, wird sich zeigen. Und jetzt
        realisiert. Wurde es danach besser? Ich mei-  noch das! Neues Ungemach drohte diesmal
        ne nicht mit den Entscheidungen und Umset-  weder aus dem Reussschachen noch von Un-
        zungen, sondern mit dem Verkehr. Nein! Stau   ten-Ebikon. Zwei Wohntürme auf Dieriker
        auf dem Hügel, Stau in der Röhre. Lastenzüge    Boden könnten die Aussicht auf den Rooter-
        schlängeln  sich nach  wie vor durchs Dorf.   berg, oder wie die Höger auf der anderen Tal-
        Da halfen weder Kreisel noch verengte   seite alle heissen mögen, künftig versperren.
        Fahrbahnen. Dass das Letztere  überhaupt   Hochhäuser waren geplant, wie jene, die bei
        erlaubt wurde, wundert eh! Bueri hat halt   den Ebikern  kürzlich  bachab  geschickt  wor-
        keinen Stadtrat wie Luzern. Dort mussten die   den waren.  Aber dieses Schreckensgespenst
        blau/weiss – vermutlich  durch FCL-Fans –   haben die Dieriker an der Gemeindeabstim-
        bemalten  Randsteine am Bundesplatz subito   mung gebodigt. So ist zu hoffen, dass  nach
        entfernt werden. Zurück in die Agglo. Warum   dem Schreck die geplante Charme Offensi-
        die  Lastenzüge  nicht  durch  den Tunnel  fah-  ve von Räthy Kuckli und ihren Gschpänli,
   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19